Forderung aus dem Ammerland: Regio-S-Bahn bis nach Leer, Bahnhof in Apen

Auf dem Foto v.l.n.r.: Björn Meyer, Matthias Huber, Frank Oeltjen, Sorour Khalili (MW), Frank Doods (MW), Michael Rösner
Die Fortführung der Regio-S-Bahn von Bad Zwischenahn bis nach Leer war Thema bei einem Gespräch mit dem Staatssekretär Frank Doods und weiteren Vertretern des Wirtschaftsministeriums im Landtag in Hannover.
Der Landtagsabgeordnete Björn Meyer hatte die beiden Bürgermeister Michael Rösner aus Westerstede und Matthias Huber aus Apen sowie den SPD-Fraktionsvorsitzenden und Bahnexperten im Ammerland, Frank Oeltjen zum Gespräch über eine bessere Schienenanbindung der Region eingeladen.

Verlängerung der Regio-S-Bahn und Ausbau der Streckenabschnitte: Schritte in Richtung Verkehrswende im Ammerland

Die Ammerländer Delegation machte deutlich, dass die Verlängerung der Regio-S-Bahn bis nach Leer für die Region ein wichtiger Schritt in Richtung Verkehrswende ist. Die vorhandenen Bahnhöfe in Ocholt und Westerstede würden so durch einen Halb-Stunden-Takt für Pendler wesentlich attraktiver werden. Ein weiterer Haltepunkt, wie er dann laut Machbarkeitsstudie z.B. in Apen möglich wäre. könnte mehr Menschen davon überzeugen, vom Auto auf die Schiene umzusteigen.
Schon lange ist bekannt, dass die Kapazität der Strecke aufgrund der Eingleisigkeit für weitere Verbindungen nicht ausreicht. Deshalb setzt sich die Ammerländer Delegation für den raschen zweigleisigen Ausbau von einzelnen Streckenabschnitten aus. Im Fokus ist hier zuerst ein Ausbau zwischen Stickhausen und Augustfehn. Das hätte zudem den Vorteil, dass die Schrankenschließzeiten im Ortskern von Augustfehn deutlich reduziert werden könnten.

Projekt „Wunderline“ und Fokus auf den Streckenausbau in Niedersachsen

Helfen kann hier das Projekt „Wunderline“, welches eine schnellere Verbindung zwischen Groningen und Bremen ermöglichen soll. Dieses Projekt ist in 3 Ausbaustufen unterteilt. Die erste Stufe ist bereits in der Umsetzung und verspricht u.a. eine Fertigstellung der zerstörten Friesenbrücke bis 2024. In der zweiten Ausbaustufe wird dann neben vielen weiteren Maßnahmen ein teilweise zweigleisiger Ausbau zwischen Oldenburg und Leer geplant. Aufgrund der aktuell veranschlagten Kosten für diese Ausbaustufe von rund 300 Mio. EUR wird laut Wirtschaftsministerium nach den aktuellen Vorgaben nicht mit einer Fertigstellung vor 2030 gerechnet.
Laut Landtagsabgeordneten Björn Meyer ist es deshalb jetzt wichtig, neben aktuellen Streckenreaktivierungen als nächstes den Fokus auf den Streckenausbau im Land Niedersachsen zu legen.

Lernen von Groningen: Fokus auf Taktung, Anschlussmobilität und Verknüpfung der Verkehrsmittel

In der Runde war man sich einig, dass es der Provinz Groningen in der Vergangenheit besser gelungen ist, die eigenen Interessen zu kommunizieren. Hier können wir Niedersachsen noch lernen. Während für Groningen die schnelle Anbindung nach Bremen wichtig ist, zählt für unsere Region eine bessere Taktung und die Anschlussmobilität an den Bahnhöfen. Wichtige Punkte sind z.B. bessere Park & Ride-Möglichkeiten, wie sie gerade in Augustfehn mit umfangreichen Fördermitteln entstehen. Wichtig ist es ebenfalls, die Bahnhöfe besser mit den Buslinien zu verknüpfen. Aus dem Wirtschaftsministerium wurde den Ammerländern zugesagt, genau diese Punkte in den Verhandlungen über die Wunderline noch mehr in den Fokus zu rücken.